Wildnis pur – das erleben abenteuerlustige Reisende bei den Cree-Ureinwohnern in den borealen Wäldern von Québec. Nibiischii heißt in ihrer Sprache „Land des Wassers“ und dieser Name passt: Gemeint sind zwei riesige Schutzgebiete von 24.000 Quadratkilometern nordwestlich von Lac St-Jean, mit tausenden Flüssen und Seen. Einer davon ist der Waconichi Lake mit indigen-geführten Hütten und Unterkünften für Angler, Kanuten und Wassersportler. Im Winter können Besucher dort auf Schneeschuhen wandern, Fatbike fahren, Eislaufen, Schnee-Yoga ausprobieren oder an indigen-inspirierten Spielen und Lagerfeuerabenden mit frisch gebrutzeltem Grillgut teilnehmen. Geboten werden auch authentische Kurse zum Erlernen von indigenem Kunsthandwerk.
Die Hafenstadt Saint John in New Brunswick liegt an der Bay of Fundy, einem Meeresarm des Atlantik mit den stärksten Gezeiten Kanadas. Die indigene Perspektive auf dieses Naturschauspiel können Besucher jetzt auf geführten Stadtrundgängen, bei Paddelausflügen oder an Lagerfeuerabenden erfahren, geräucherter Stör als Snack inklusive. Bei den Ausflügen von First Nation Storytellers geht es um die Geschichte und Kultur der lokalen Wolastoqi- and Mi’kmaq-Ureinwohner und ihren Blick auf die Kräfte des Meeres. Diese zeigen sich besonders an den Reversing Falls Rapids – Stromschnellen, bei denen die Gezeiten gegen die Flußströmung des Saint John River kämpfen.
Das Fairmont Royal York Hotel in Toronto, eines der bekanntesten Eisenbahnhotels in Kanada, wird dank einer millionenschweren Renovierung klimaneutral. Nach einer Umrüstungszeit von knapp fünf Jahren verursacht das Hotel seit diesem Jahr nur noch rund 20 Prozent seiner früheren Klimagase. Der Rest wird durch Kompensationszahlungen ausgeglichen. Das Zero-Carbon-Projekt ist das größte seiner Art in einem historischen Hotel in Nordamerika: Dank neuester Technologien in den Bereichen Heizung, Hauswirtschaft, Waschküche und Küche spart das Hotel 7.000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr ein, was einem Ausstoß von über 1.500 Pkw entspricht. Das 94 Jahre alte Hotel liegt an der Union Station, hat 1.363 Zimmer und wird von der Luxuskette Fairmont Hotels & Resorts betrieben.
Der Haliburton Forest in Ontario umfasst 40.000 Hektar Fläche und gilt als eines der größten im Privatbesitz befindlichen Naturreservate in Nordamerika. Einst vom deutschen Auswanderer Peter Schleifenbaum zum Besuchermagnet ausgebaut, ist der Privatwald nördlich von Toronto der erste seiner Art in Kanada, der die strengen Richtlinien des Forest Stewardship Council (FSC) erfüllt. Ökotourismus, Outdoor-Aktivitäten und das Beobachten von Wildtieren werden großgeschrieben. Zum Reservat gehört auch ein Wolfsrudel. Dem können Besucher jetzt bei einem intimen Abendessen nahekommen. Die Gäste können das Besucherzentrum exklusiv für zwei Stunden anmieten, die Wölfe durch Aussichtsfenster bewundern und gleichzeitig ein leckeres Drei-Gänge-Menü genießen.
Auf einer Farm 25 Kilometer nördlich von Edmonton wurde ein neuer „Wald der Heilung“ eröffnet. Der Payhonin National Healing Forest umfasst etwa zehn Hektar und befindet sich auf der Prairie Gardens Ausstellungsfarm. Im Mittelpunkt des landwirtschaftlich ungenutzten Waldstücks befinden sich Spazierwege, die zur Reflexion einladen, dazu Tipis. Der Payhonin National Healing Forest, der von der David Suzuki Stiftung unterstützt wurde, ist einer von 33 derartigen Wäldern in Kanada. Ziel der privaten Schutzgebiete ist es, die Aussöhnung Kanadas mit den indigenen Bewohnern zu fördern und Besuchern die Kultur und nachhaltige Landwirtschaft der First Nations nahezubringen. Dazu werden vor Ort auch Kurse angeboten, beispielsweise über indigene Kräuter- und Heilkunde.
Der Spezialreiseveranstalter Terre Boréale aus dem Yukon hat als einer von nur zwei Touranbietern Kanadas das prestigeträchtige Nachhaltigkeits-Zertifikat B-Corp verliehen bekommen. Damit wurden die Anstrengungen des Familienunternehmens belohnt, bei mehrtägigen Wander- und Kanu-Touren in die Wildnis möglichst keine umweltschädlichen Spuren zu hinterlassen. Das Unternehmen begrenzt Kleingruppen auf maximal sechs Personen, jedes Ziel wird höchstens dreimal im Jahr angesteuert. Verpflegung ist weitgehend verpackungsfrei, mindestens die Hälfte der Ausrüstung wird von lokalen Anbietern erworben. Terre Boréale führt Besucher unter anderem in den Kluane Nationalpark und die Tombstone Mountains. Kanutouren finden auf dem Yukon oder Upper Liard River statt.
Wale beobachten mit gutem Gewissen – das verspricht der Touranbieter Prince of Whales aus British Columbia. Der Veranstalter betreibt 15 Walbeobachtungs-Boote, Katamarane und Zodiacs in Vancouver, Victoria und Telegraph Cove. Seit dieser Saison sind alle drei Standorte mit dem internationalen Biosphären-Siegel versehen, das für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen steht. Ausgezeichnet wurde der Anbieter unter anderem für seine Bemühungen, die Emissionen pro Passagier bis 2030 zu halbieren und bis 2050 auf null herunterzufahren. Prince of Whales investiert mindestens ein Prozent seines Umsatzes in Umweltschutzprojekte und kompensiert bestehende Emissionen. Die Boote nähern sich Walen nur mit ausreichend Sicherheitsabstand.
Kanadas bekannteste Fluglinie, Air Canada, will den Ausstoß von Emissionen durch zahlreiche Initiativen reduzieren. Dazu erwirbt die Airline dem jüngsten Corporate Sustainability Report zufolge 30 ES-30 Hybrid-Elektro-Regionalflugzeuge. Die Flugzeuge sollen ab 2028 in den Dienst gestellt werden und die Emissionen im regionalen Flugverkehr erheblich senken. Mit 2.400 elektrischen Fahrzeugen wird die Elektrifizierung der Bodenflotte weiter vorangetrieben. In Zusammenarbeit mit Rheinmetall Canada wird die weltweit erste emissionsfreie, vollelektrische Luftstartanlage erprobt. Kunden können beim Buchen ihrer Flüge auf den kanadischen und US-amerikanischen Websites der Airline problemlos verifizierte CO₂-Zertifikate erwerben und so ihren Flug klimaneutral stellen.
Pures Sommervergnügen bieten die Strände am Northumberland Shore von Nova Scotia, den wärmsten an der kanadischen Atlantikküste. Die Meeresenge zwischen der Nordküste von Nova Scotia und der Inselprovinz Prince Edward Island ist berühmt für ihr mildes Klima sowie die weiten und flachen Sandstrände. Die Gegend ist ideal zum Baden, Angeln und für entspannte Spaziergänge am Strand. Auf Bootstouren des Anbieters Discover The Strait in Pictou können Besucher auf den Spuren der Hummerfischer cruisen und viel über das Leben am Meer erfahren. Angelfreunde können auf einer Makrelentour mit erfahrenen Kapitänen zum Fischen gehen. Einige Touren führen auch nach Pictou Island, wo leidenschaftliche Wasserratten schnorcheln oder nach Muscheln suchen können.