

Sage Paul ist künstlerische Leiterin bei Indigenous Fashion Arts (früher Indigenous Fashion Week Toronto), Denesuliné teskwe und ein Mitglied der English River First Nation. Als preisgekrönte Künstlerin und Designerin gestaltet Sage vor allem Kleidungsstücke und Kostüme. Sages Outfits sind etwas ganz Besonderes – mit ihren Projekten erzählt die Künstlerin Geschichten, die auch in Präsentationen, Mode, Film, Fernsehen und Theater Platz finden. Einige ihrer Arbeiten können von Besuchern in der Art Gallery of Ontario und im Harbourfront Centre in Toronto bewundert werden. Als eines der Gründungsmitglieder der Indigenous Fashion Week Toronto erklärte sie die Namensänderung der Veranstaltung zu Indigenous Fashion Arts wie folgt:“ Es ist wirklich wichtig für mich, dass wir nicht bloß als ein Modelabel angesehen werden, sondern dass wir vor allem indigener Kunst und Mode dadurch Bedeutung verleihen, dass wir die Generationen verbindenden Geschichten der Handwerker, Künstler, Jäger, Weber und anderer Angehöriger der Design-Community in den Mittelpunkt stellen. Geschichten dieser Tragweite zu erzählen, kann eine ganz andere Kraft freisetzen.“

Vivek Shraya, eine kanadische Trans-Künstlerin, hat bereits ein beeindruckendes Portfolio vorzuweisen. Mit ihren Projektarbeiten lässt sie die Grenzen zwischen Musik, Literatur, visueller Kunst, Theater und Film verschwimmen. Shrayas Album Part-Time Woman wurde für den Polaris Music Prize nominiert, ihr Buch I’m Afraid of Men erreichte rasant Bestseller-Status. Die Künstlerin gründete eine Verlagsgruppe mit dem Namen VS. Books, welche aufstrebende BIPOC Autoren unterstützt. Aktuell bringt sie ihr Stück How to Fail as a Popstar mit Unterstützung des CBC auf die Fernsehleinwand. Über Edmonton’s North Saskatchewan River Valley – ihren Lieblingsplatz in Kanada – schreibt Vivek Shraya im Canadian Geographic: „Ich habe immer – besonders weil ich queer bin und eine dunkle Hautfarbe habe – nach Orten gesucht, an denen ich unsichtbar sein konnte. Ich werde das River Valley immer in meinem Herzen tragen, weil ich es mit der Suche nach mir selbst verbinde.“

Wenn es um das Thema Essen geht, führt kein Weg an der kanadischen Koch-Koryphäe Bonnie Stern vorbei. Regelmäßig schreibt die in Toronto, Ontario, beheimatete Köchin und Autorin für die Toronto Sun Kolumnen über gutes Essen. Auch ein Dutzend Kochbücher hat sie geschrieben – darunter die sehr erfolgreiche Buchreihe Heart Smart und das Kochbuch Bonnie Stern’s Essentials of Home Cooking, das mit dem International Association of Culinary Professionals award ausgezeichnet wurde. Die ehemalige Leiterin einer Kochschule, in der sie 37 Jahre lang mit dem Löffel in der Hand ambitionierte Hobbyköche dirigierte, war Gastgeberin von drei nationalen Kochshows und sprach als Rednerin bei einem TEDx talk im Jahre 2016. Erst vor kurzem, im Jahre 2021, wurde die selbsternannte „Verfechterin der Hausmannskost“ in die Taste Canada Awards Hall of Fame aufgenommen.

Zita Cobb ist eine Größe auf der kleinen Insel Fogo Island, die vor der Nordküste Neufundland und Labradors an der kanadischen Atlantikküste liegt. Denn sie hat dafür gesorgt, dass die nur rund 250 Quadratkilometer große und von wenigen Tausend Einwohnern bewohnte Insel eine Menge Aufmerksamkeit an Land zieht. Nicht nur wegen der auffälligen Architektur des Design-Hotels Fogo Island Inn, das Zita gebaut hat, um die nach dem Niedergang der Kabeljaufischerei am Boden liegenden Fischerdörfer der Insel wiederzubeleben. Ihr Herz für Fogo Island schlägt auch in der Shorefast Foundation, die die Handwerkskunst auf der Insel fördert und unterstützt. Transparenz ist das Leitmotiv all ihrer Projekte, sichtbar wird die etwa im „Economic Nutrition Certification Mark“, das zeigt, wohin in die lokale Wirtschaft jeder von den im Fogo Island Inn ausgegebene Cent fließt.

Juanita Marois ist stolzes Mitglied der Métis Nation in Alberta und CEO von Métis Crossing. Ihr Engagement im Rahmen der Entwicklungsförderung der Region gilt insbesondere dem nachhaltigen Tourismus. Juanita erwarb ihren Masterabschluss im Fach „Sustainable Tourism Development“ an der University of Alberta. Dort unterrichtete sie auch zwei Jahre als Dozentin an der Faculty of Physical Education and Recreation. Juanita arbeitet seit 15 Jahren in der Tourismusbranche, unter anderem mit Organisationen wie Northlands Park und Princess Tours, und sammelte zahlreiche wertvolle Erfahrungen bei kommunalen Projekten und im Bereich des indigenen Tourismus.

Christa Bruneau-Guenther ist Besitzerin und Chefköchin des Feast Café Bistro in Winnipeg, Manitoba, dem ersten Restaurant der Provinz, das moderne, in den Traditionen der First Nations verwurzelte Gerichte serviert und seine Stammkunden mit Bannock Pizza, dem Bison Chili oder Indian Tacos begeistert. Christa kocht aber nicht nur experimentell, sondern hat ihr Portfolio um einen kulinarischen Karrierezweig als Köchin für Hausmannskost erweitert. Damit ist die in Winnipeg geborene und aufgewachsene Angehörige der Peguis First Nations als Gastjurorin in bekannten TV-Shows zu sehen, wie etwa bei Top Chef Canada oder Wall of Chefs. Mit Spenden von nicht verwendetem Essen unterstützt sie Obdachlose und bemüht sich darüber hinaus, den Bewohnern des West Ends, in dem sich das Feast Café Bistro befindet, etwa bei der Suche nach Arbeitsplätzen zu helfen. Christa Bruneau-Guenther wurde mit dem Manitoba Woman Entrepreneur of the Year Award ausgezeichnet.

Suzanne Simard, Professorin für Forstwirtschaft an der Universität von British Columbia in Vancouver, hat mit ihrem Buch Finding the Mother Tree: Discovering the Wisdom of the Forest in Hollywood für Furore gesorgt und die Rechte an ihrem Werk und ihrer Geschichte haben sich mehrere Filmproduktionsfirmen gesichert. Die Forschung der Wissenschaftlerin konzentriert sich auf die erstaunlichen menschenähnlichen Verhaltensweisen der Bäume. Bäume können lernen und ihr Verhalten anpassen, können sich mit Nachbarbäumen verständigen, auf Warnungen reagieren und sich gegenseitig bei der Abwehr von Gefahren unterstützen. Suzanne Simard versucht seit Jahren, die öffentliche Wahrnehmung für die Bedrohungen der Lebensräume der Bäume zu schärfen.

Christian Allaire, Mode- und Style-Autor bei Vogue, entstammt dem indigenen Stamm der Ojibwe und wuchs im Nipissing First Nation Reservat in Ontario auf. Nachdem er im Jahr 2014 sein Journalistik-Studium mit einem Bachelor abschloss, zog Allaire nach New York, um dort eine Karriere als Schriftsteller zu verfolgen. Die Passion von Allaire ist nicht nur Mode, die übrigens auch von Hollywood-Stars getragen wird, er berichtet zudem regelmäßig über Designer und Modemacher der First Nations und gibt ihnen sowie ihren Designstücken ein Podium.

Die Köchin Sheila Flaherty lebt in Nunavut und gilt als führende Vertreterin der Inuit-Küche (Inuksiutit). Sie hat an der Fernsehshow MasterChef Canada teilgenommen und auch schon für die königliche Familie gekocht. Zudem gründete sie Sijjakkut, eine Organisation, die die Inuit-Kultur durch Degustationsmenüs fördert. Flaherty nutzt frische Zutaten wie Tuktuviniq (Karibu), Ammuumajuq (arktische Brandungsmuscheln) und Iqaluk (arktische Saiblinge) – aus der Wildnis stammende Lebensmittel, die von Inuit-Gemeinschaften verwendet werden, um sich gegenseitig zu ernähren und ihre Kultur aufrecht zu erhalten.
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