Authentisch wie die arktischen Ureinwohner leben – das können Besucher im Okpik Arctic Village. Das einer arktischen Siedlung nachempfundene Camp liegt etwa 16 Kilometer nördlich von Inuvik in den Nordwest-Territorien und kann im Sommer mit dem Boot und im Winter über eine Eisstraße erreicht werden. Gäste können dort erleben, wie die indigene Kultur der Region wiederbelebt wird. Gleichzeitig können sie Wissenswertes über das Leben und Überleben in der Arktis erfahren. Im Sommer bietet der Spezialanbieter Tundra North Tours dreitägige Touren in die Siedlung an. Mit Dorfältesten bereiten Besucher indigene Speisen zu und lernen, wie traditionelle Kleidung und Kunsthandwerk hergestellt, Felle gegerbt und Fleisch und Fisch getrocknet werden. Auf dem Programm stehen außerdem Wanderungen durch das Delta des Mackenzie River, Bootstouren sowie Ausflüge in die Tundra zum Beeren sammeln. Die Unterbringung erfolgt in traditionellen Unterkünften wie beispielsweise Tipis, Hauszelten, Hütten oder Grassondenhäusern.
Adrenalin-Freaks aufgepasst! Im Mai eröffnet in Golden in British Columbia die längste und schnellste Sommerrodelbahn Kanadas. Der Railrider Mountain Coaster befindet sich auf dem Gelände des Outdoor-Abenteuer-Parks Golden Skybridge und ist der erste seiner Art in Westkanada: Für die 1.027 Meter lange Strecke, die 670 Höhenmeter überwindet, brauchen Rodler etwa fünf Minuten. Ähnlich wie bei einer Achterbahn rollen die Schlitten auf einer fest installierten Schiene aus Metall. Der Abenteuerpark des Anbieters Pursuit liegt unweit des Trans-Kanada-Highway in den Rocky Mountains, etwa drei Autostunden westlich von Calgary. Neben der neuen Sommerrodelbahn bietet der Park auch Kanadas höchste Hängebrücken sowie mehrere Ziplines und Kletterwände. Abenteuerlustige Besucher können außerdem angeseilt auf einem Parcours durch Baumkronen wandern.
New Brunswick bietet zahlreiche atemberaubende Roadtrips – ein Juwel unter den Panoramastrecken ist der Fundy Trail Parkway, der seit diesem Sommer durchgängig zwischen Sussex und Alma befahrbar ist. Auf dem spektakulären Küstenabschnitt warten nicht nur grandiose Aussichten, sondern auch zahlreiche spektakuläre Erlebnisse in der mit schroffen Felsen gespickte Küstenlandschaft, die zum Stonehammer UNESCO Global Geopark gehört. So bietet der Parkway Zugang zum Fundy Biosphere Reserve, einer UNESCO World Heritage Site. Die bis zu 250 Jahre alten Bäume dort beherbergen zahlreiche Vogelarten wie die für die Provinz charakteristische Schwarzkopfmeise. Auf dem Fundy Coastal drive begeistern neben den vielen faszinierenden Lookouts, Wanderwegen verschiedener Schwierigkeitsstufen sowie Wasserfällen und Stränden vor allem die Aussichten auf die Flowerpots genannten schroffen Gesteinsformationen der Bay of Fundy. Der extreme Tidenhub der Bucht lässt das Wasser bei Ebbe bis zu 16 Meter zurückweichen, so dass der Meeresgrund begehbar wird.
Was gibt es besseres, als nach einem langen Erkundungstrip in Kanadas wunderschöner Natur oder seinen lebendigen Städten den Abend in einem Brauhaus ausklingen zu lassen? Kanadas diesjährige Gewinner des 2022 Canadian Brewing Awards eignen sich besonders für den Genuss eines kühlen Blonden. Howe Sound Brewing in Squamish, BC, hat den Preis für die Brauerei des Jahres abgeräumt, während die Microbrasserie La Souche in Quebec City, Quebec, sich nun für ihr Faber Belgian Tripel mit der Goldmedaille schmücken darf. Von der West- bis zur Ostküste sind Brauereibetriebe unter den Gewinnern vertreten. Für ein schmackhaftes, kühles Feierabendbier können durstige Kanadier und Gäste aus dem Ausland in eines der folgenden Provinzhighlights einkehren: die Brauereien Tatamagouche Brewing Co. in Nova Scotia, The Establishment Brewing Co. in Calgary, Alberta, Cameron’s Brewing Company in Oakville, Ontario, Tire Shack Brewery in St. Moncton, New Brunswick, und Little Brown Jug Brewing Co. in Winnipeg, Manitoba, bestechen allesamt mit einzigartigen Geschmackserlebnissen von Küste zu Küste.
Ein Pilotprogramm in der Nähe von Winnipeg, Manitoba, will Anishinaabemowin, die Sprache der Ojibwa First Nation, zu neuem Leben erwecken. Gefördert von Indigenous Languages of Manitoba und der Anish Corporation, tauchten die Teilnehmer mit respektierten Anishinaabemowin-Lehrern in die indigene Sprache und zahlreiche kulturelle Abenteuer ein. Im ersten Jahr des Programms gingen 44 Bewerbungen für den Kurs ein.
Die kanadische Regierung hat einen Plan für ein Verbot von Einweg-Plastik auf den Weg gebracht. Die neuen Regeln sollen Produkte wie Plastiktüten an der Kasse, Plastikbesteck oder Getränketräger aus dem Verkehr ziehen. Im Dezember 2022 soll ein Gesetz zum Produktions- und Importstopp von Einwegplastik-Artikeln in Kraft treten, Ende 2025 dann ein Verbot für den Exporthandel von Plastik folgen. Kanada wäre damit das erste Land, das diesen Schritt auch international geht.
Hans Island ist eine Insel zwischen Kanada und Grönland (unabhängige Region Dänemarks), die seit den Anfängen des 19. Jahrhunderts immer wieder den Besitzer gewechselt hat, meist still und heimlich. Kanadische Truppen statteten der Insel im Jahre 1984 einen Besuch ab und ließen eine kanadische Flagge und eine Flasche Whisky aus der Heimat zurück, um zukünftige Gäste willkommen zu heißen. Nicht viel später betraten dann die Dänen Hans Island mit ihrer eigenen Flagge und tauschten den kanadischen Stoff gegen eine Flasche dänischen Schnapses aus. Im Juni 2022 gaben sich die Streithähne schließlich die Hand und verständigten sich darauf, sich die Insel zu teilen. Der kanadische Teil gehört zur Region Qikiqtaaluk (Baffin) des Territoriums Nunavut, der dänische Teil zum Distrikt Qaanaaq der grönländischen Kommune Avannaata Kommunia.
Seit dem ersten Frühlingstag 2022 wird in Kanada das Year of the Garden unter dem Motto „Live the Garden Life“ gefeiert. Die Canadian Nursery Landscape Association und der Canadian Garden Council wollen mit ihrer Initiative die vielen Vorteile von Gärten sowie der Gartenarbeit für Gesundheit und Wohlbefinden zeigen. Gärten gibt es auch in Kanada überall und in den unterschiedlichsten Formen: private Hochgärten auf Balkonen, farbenfrohe Blumenbeete in Parkanlagen oder Gemeinschafts-Gemüsegärten, die der Nachbarschaft gesundes Essen spenden. Egal ob Garten-Experte, überzeugter Naturschützer oder nur gelegentlicher Spaziergänger – jeder ist eingeladen, am Gartenjahr teilzunehmen und die Vielfalt der kanadischen Gärten zu erleben und zu fördern.
Tourism Vancouver Island setzt Maßstäbe für eine ganze Branche: Die gemeinnützige Organisation hat den Wechsel von einem rein touristischen Schwerpunkt zum 4VI vollzogen – einer sozial-orientierten Initiative, die sich um die nachhaltige Zukunft der Region bemüht. Nach der weltweit zerstörerischen Wirkung der Pandemie auf die Tourismusindustrie soll in die Erholung und den schnellen Wiederaufbau des Tourismussektors auf Vancouver Island investiert werden. Die Organisation hat zudem die Glasgow Declaration on Climate Action in Tourism unterzeichnet. Dabei verpflichten sich die Teilnehmer, unter der Führung der UNWTO, der Weltorganisation für Tourismus, ihre Emissionen bis zum Jahre 2030 zu halbieren und bis 2050 ihr Defizit komplett auszugleichen. 4VI ist außerdem Inhaber des Responsible Tourism Institute’s Biosphere certificate, einer Auszeichnung, die bisher nur einem kleinen Kreis von Organisationen verliehen wurde.